Freitag - Samstag - Sonntag Papi gehört mir!

Arbeitsverdichtung und permanente Erreichbarkeit per „Blackberry“ oder andere Smartphones

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Techniken wie Mail und Messenger, die durch Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden, stören das Familienleben erheblich.

Man muss sich fragen, was aus der guten alten Forderung "Samstag gehört Papi mir" oder der 35 Stunden Woche geworden ist. Wenn man den anwesenden Vätern zuhört, wird deutlich, die Arbeitsleistung ist deutlich höher als 40 Stunden die Woche. Schlimmer noch, aufgrund der ständigen Erreichbarkeit durch die neuen Technologien wird Arbeitsleistung auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten erbracht. Sie sind faktisch unentgeltlich, zum Wohle von Unternehmen und Kunden. Wirtschaftlich ist das sicherlich erfreulich. Weniger erfeulich ist jedoch, dass es sich faktisch um einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz handelt. Jeder der Anwesenden war sich dessen bewusst. In Diskussionen wurde nach Lösungen gesucht und verschiedene Ideen entwickelt. Sie sollen in der gewerkschaftlichen Arbeit der kommenden Monate umgesetzt werden.

Diese überbordende Belastungssituation ist Grund genug für die Gewerkschaft IG BAU, mit dem Vater-Kind-Wochenende ein Gegensignal zu setzen und Väter mit Ihren Kindern in die Jugendherberge Thülsfelder Talsperre einzuladen. Für eine geringe Unkostenpauschale gab es viel Interessantes für Jung und Alt. Für Spiel und Spass bei den Kindern sorgten die SJD Falken aus Oldenburg. Sie hatten ihren Anhänger voll geladen mit Spielzeug für die Kinder. Das Wetter lud zum Baden in der Talsperre ein. Dieses Angebot wurde genutzt und hat wohl Jedem gefallen.

Leider ist so ein Tag zu kurz, insbesondere für die Kinder. Doch am Abend gab es einen neuen Höhepunkt mit Grillen und Stockbrot bis in die dunkle Nacht hinein. Bei den Vätern fand reger Austausch statt, von Politik bis Bezahlung, bis zu Freizeit am Wochenende.

Diese Themen waren Samstagmorgen immer wieder Gegenstand im Rahmen des Informationsangebots der SOKA Bau und der IG BAU. Ausgiebig wurde darüber diskutiert.

Wolfgang Jägers, Regionalleiter der IG BAU und auch Mitglied des AFA Bundesvorstandes der SPD, leiteten dann über zum Thema Rente mit 63. Deutlich kam bei der Diskussion heraus, das es eine gewerkschaftliche Forderung war, die auch von Klaus Wiesehügel, ehemaliger Vorsitzender der IG BAU, in den Bundestagswahlkampf getragen wurde. Mit dabei war auch Frank Henning, Landespolitiker aus Niedersachsen, mit seinen Kindern, der mit sachlichen Argumenten die Auffassung der Anwesenden stärkte.

Mit Spannung wurde der Vortrag von Bodo Olitsch verfolgt, der über die neuen Baurente und die Urlaubsregelung am Bau informierte. Hier wurde deutlich, dass noch einiges zu tun ist, um den Kollegen am Bau ihren Anspruch, den sie aus dem Tarifvertrag haben, zu erklären.

Die Soka Bau unterstützte die Veranstaltung finanziell. Im Film und an den Bildern lässt sich ablesen, Gewerkschaft ist alles andere, aber nicht langweilig, und schon lange nicht von gestern.

Auch nächstes Jahr findet das Vater-Kind-Wochenende vom 03- 05.07.2015 statt.

Der Forderung von Wolfgang Jägers, Opa Enkel mit einzuladen, wird mann wohl nachkommen. Mutti bleibt aber wieder zu Hause. Wir freuen uns auf das nächste Vater-Kind-Wochenende in 2015.

Die Kinder mehr (viel mehr) als die Väter haben über die neuen Medien neue Allianzen gebildet und planen schon die Inhalte für 2015. Wächst hier gerade die neue Gewerkschaftsbewegung heran?